"Wenn wir uns bekehren": Bischof Oster zur Weltsynode
Die römisch-katholische Kirche steht vor einem wichtigen Umbruch: Die Weltsynode, ein Prozess der Konsultation und Reflexion, soll die Kirche für die Zukunft fit machen. Bischof Stefan Oster, der in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielt, spricht im Interview über die Herausforderungen und Chancen der Synode.
"Die Weltsynode ist ein wichtiger Schritt für die Kirche", betont Bischof Oster. "Es geht darum, dass wir uns als Kirche den Herausforderungen unserer Zeit stellen und uns neu aufstellen. Es geht darum, dass wir uns bekehren."
Die Synode will Antworten auf die Fragen finden, die die Kirche heute beschäftigen. Dazu gehören Themen wie die Rolle der Frauen in der Kirche, die Sexualmoral, die Ökumene und die Rolle der Kirche in der Gesellschaft.
"Es geht nicht darum, dass wir jetzt alles neu erfinden", sagt Bischof Oster. "Es geht darum, dass wir unsere Traditionen und Werte neu auslegen und uns an die Bedürfnisse unserer Zeit anpassen."
Dabei sieht Bischof Oster die Synode als einen Prozess, der Zeit braucht. "Es wird nicht über Nacht geschehen", sagt er. "Es wird ein langer Weg, der viel Geduld und Bereitschaft zur Veränderung braucht."
Was bedeutet Bekehrung?
Die Forderung nach einer Bekehrung ist ein zentraler Punkt in Osters Ausführungen. Was genau versteht er darunter?
"Bekehrung bedeutet für mich, dass wir uns von unseren eigenen Vorurteilen und Gewohnheiten lösen und uns auf die Wirklichkeit einlassen", erklärt der Bischof.
"Es bedeutet, dass wir uns dem Willen Gottes öffnen und bereit sind, unsere eigenen Wege zu hinterfragen."
Diese Bekehrung betrifft laut Oster die Kirche insgesamt, aber auch jeden Einzelnen. "Jeder von uns ist eingeladen, sich auf den Weg der Bekehrung zu machen", so der Bischof.
Was ist die Rolle der Laien?
Die Weltsynode soll die Kirche für die Zukunft fit machen. Das bedeutet aber auch, dass die Laien eine stärkere Rolle spielen müssen.
"Die Kirche ist kein Club für Kleriker", betont Bischof Oster. "Sie ist ein Volk Gottes, in dem jeder seinen Platz hat."
Die Laien sollen nicht nur mehr Verantwortung übernehmen, sondern auch ihre eigenen Erfahrungen und Ideen in die Kirche einbringen. "Es geht darum, dass wir uns gegenseitig bereichern und voneinander lernen", so der Bischof.
Herausforderungen und Chancen
Die Weltsynode bietet der Kirche die Chance, sich neu zu erfinden. Doch der Prozess ist auch mit Herausforderungen verbunden.
"Es wird Widerstände geben", sagt Bischof Oster. "Nicht alle werden mit den Veränderungen einverstanden sein."
Der Bischof ist jedoch überzeugt davon, dass die Kirche die Herausforderungen meistern kann. "Wenn wir uns auf den Weg der Bekehrung machen, können wir die Zukunft der Kirche gestalten", so Oster.
Die Weltsynode ist ein wichtiger Schritt für die Kirche. Es wird spannend sein, wie die Kirche die Ergebnisse der Synode umsetzen wird und welche Veränderungen sie für die Zukunft bringen wird.
Weitere Informationen:
- Die Weltsynode findet vom 4. bis 29. Oktober 2023 in Rom statt.
- Informationen zur Weltsynode finden Sie auf der Website des Vatikans:
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